Lisa12
empfiehlt:
von C. L. Miller
Vorweg ist zu sagen, dass der Kriminalroman von C.L. Miller ein reines Lesevergnügen ist. Wer aber auf der Suche nach Tiefgang oder komplizierten Nebenstorys bzw. überraschende Wendungen sucht, wird diese nicht finden.
Anfangs war es eher schwer in die Geschichte hineinzufinden bzw. stellte sich nicht wirklich ein Lesefluss ein, da die Charaktere vorweg nicht wirklich beschrieben werden, sondern man vielmehr mitten in der Geschichte ist.
Mit der Protagonistin konnte ich mich persönlich sehr schwer identifizieren, denn generell würde ich das Buch eher Krimi Fans ab dem 40. Lebensjahr empfehlen.
Erfrischend war der Antikhandel-Jargon, was eine erfreuliche Abwechslung zu sonstigen Kriminalromanen darstellt.
rainbowly
empfiehlt:
von C. L. Miller
Inhalt
Für Freya Lockwood läuft es gerade alles andere als gut - ihr Ex-Mann drängt auf den Verkauf des Hauses, die Tochter ist weit weg um zu studieren und dann holt sie auch noch die Vergangenheit ein. Ihr alter Mentor Arthur Crockleford wurde tot aufgefunden und ihre Tante Carole glaubt nicht an einen Unfall. Deshalb reist Freya zurück in ihre alte Heimat, um der Gegenwart zu entfliehen, sich der Vergangenheit zu stellen und den Tod von Arthur zu untersuchen.
Sprache
Ich konnte sehr schnell in die Geschichte eintauchen. Direkt die erste Szene war sehr atmosphärisch geschrieben und hat Spannung aufgebaut.
Mit Freya dann gemeinsam die Hinweise zu entdecken, die Arthur hinterlassen hat, und ihnen zu folgen war sehr fesselnd. Auch immer mehr über Freyas Vergangenheit zu erfahren war spannend. Besonders gut hat mir hier der Einblick in ihre Tätigkeit als Antiquitätenjägerin gefallen und Stück für Stück zu erfahren, was damals in Kairo geschehen ist.
Als wir dann aber auf einem Landgut gelandet sind und verschiedenste Personen zusammen treffen, die alle mit Arthur zu tun hatten, fiel es mir immer schwerer den Hinweisen zu folgen und selbst Schlüsse ziehen zu können. Deshalb kam mir die Auflösung auch recht gestellt vor. Ich konnte die Puzzleteile am Ende leider nicht komplett zusammensetzen.
Charaktere
Freya bedauert vieles, das in ihrem Leben schief gelaufen ist - alles was in Kairo passiert ist, dass sie ihren Traum von der Antiquitätenjagd aufgegeben hat und dass sie sich von ihrem Mann in eine Rolle hat zwängen lassen, die sie nicht wollte. Von der taffen Antiquitätenjägerin ist nicht mehr viel übrig. Doch je mehr sie ermittelt, desto mehr entdeckt sie von ihrem alten Charakter wieder.
Tante Carole ist selbstbewusst und unerschrocken und stets an Freyas Seite.
Außer den beiden Protagonistinnen gibt es noch so einige skurrile Nebencharaktere. Irgendwie sind alle verdächtig und keiner besonders vertrauenswürdig und nur schwer zu durchschauen.
Fazit
Ein gelungener Cozy-Crime.
bakerstreetbabe
empfiehlt:
von C. L. Miller
"Der falsche Vogel" von C. L. Miller verspricht eine humorvolle Kriminalgeschichte mit britischem Flair. Die Hauptcharakterin ist Freya, die gerade mitten in einer unangenehmen Scheidung steckt, als sie notgedrungen in ihre alte Heimatstadt zurückkehren muss. Grund ist der überraschende Tod von Arthur, bei dem sie nicht nur alles über ihren früheren Beruf als Antquitätenfanderin lernte, sondern der auch der beste Freund ihrer Tante Carole war, welche Freya nach dem Tod ihrer Eltern großzog und aufnahm. Doch die einst enge Beziehung zu Arthur wurde durch dramatische Ereignisse beendet, die auch dazu führten, dass Freya den Job als Fanderin aufgab. Doch nachdem Arthurs Tod immer weniger wie ein Unfall erscheint, ist Freya gezwungen, wieder in die Welt der Antiquitäten einzutauchen und herauszufinden, was passiert ist.
Der Vergleich mit Büchern wie Donnerstagsmordclub und anderen humorvollen britischen Krimireihen hatte mich sofort angesprochen und neugierig auf die Geschichte gemacht. Tatsächlich erleben wir mit Freyas Tante Carole einen amüsanten Charakter, während alle anderen Protagonisten, einschließlich Freya, aus meiner Sicht etwas blass wirkten. Über Freya erfahren wir viel, jedoch habe ich mich ihr dennoch nicht sehr nah gefühlt. Alle anderen Charaktere bergen viele Geheimnisse, weshalb sie erst zum Schluss des Buches, dann aber gehäuft, mehr Tiefe bekommen.
Gut gefallen haben mir die Schauplätze der Geschichte, allen voran ein altes Herrenhaus, in dem ein Großteil der Geschichte spielt. Hier treffen die verschiedenen Charaktere aufeinander und es gilt, herauszufinden, wer von ihnen etwas verbirgt. Da dabei die Zeit begrenzt ist, die Freya und Carole zum ermitteln haben, baut sich schnell Spannung auf. Doch die Puzzleteile, die nach und nach aufgedeckt und zusammengefügt werden, waren aus meiner Sicht oft recht weit hergeholt, bzw. stand die Frage im Raum, warum bestimmte Charaktere so gehandelt haben sollten, wie es beschrieben wird. Bis zum Ende hatte ich gehofft, dass noch ein Aha-Erlebnis kommt und sich alles komplett schlüssig zusammenfügt, aber die finale Erklärung erschient leider immer noch nicht vollkommen logisch und wirkte auch etwas konstruiert.
Daher führte der angenehme Schreibstil, das gemütliche Setting und das interessante Thema zwar gut durch das Buch, aber der Versuch, einen Sinn in das Geschehen zu bringen, riss mich immer wieder aus der Geschichte. Insgesamt würde ich das Buch dennoch als unterhaltsam beschreiben und auch dem bereits stark angedeuteten zweiten Band eine Chance geben, um zu sehen, ob hier die kriminellen Handlungen schlüssiger erscheinen.
La Calavera Catrina
empfiehlt:
von C. L. Miller
Vorweg: Einem Vergleich mit Agatha Christies Miss Marple hält dieser Krimi nicht stand. Arthur Crockleford stirbt in seinem Antiquitätenladen und es deutet alles auf Mord hin. Doch er hat Botschaften hinterlassen, die für Freya Lockwood gedacht sind, obwohl sie sich schon viele Jahre nicht mehr gesehen haben. Versehen mit einer Warnung, dass sie zum nächsten Opfer werden könnte, wenn sie das Rätsel nicht löst. Gemeinsam mit Arthurs guter Freundin Carole, versucht Freya den Spuren zu folgen. Freya plagen einige Ängste und sie fühlt sich der Aufgabe nicht gewachsen. Ihre Entwicklung hat mir gefallen, die sie wieder zu ihren alten Stärken zurückführt, denn sie hat ein Händchen für die Antiquitätenjagd bewiesen und viel von ihrem Mentor gelernt. Das hat sie auch ihrer Tante Carole zu verdanken, die sie immer wieder antreibt, was allerdings auch etwas überzogen, wenig einfühlsam und oberflächlich dargestellt wird. Passend zum Cosy-Crime ist der Schreibstil flüssig und leicht. Leider wird das Miträtseln unnötig erschwert und einige Sachverhalte waren unglaubwürdig und stark konstruiert. Das man nebenbei noch einiges über Antiquitäten lernt, war ein netter Zusatz, aber der Krimi konnte mich ingesamt nicht überzeugen.
Petra Sch.
empfiehlt:
von C. L. Miller
3,5 Sterne
Freya Lockwood erhält eine Nachricht von Franklin Smith, dem Anwalt ihres früheren Mentors Arthur Crockleford. Dieser ist tot in seinem Antiquitätenladen aufgefunden worden. Freya hatte seit ca. 20 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm, seit der Sache in Kairo.
So fährt sie also in die alte Heimat, um mit ihrer Tante Carole, die eine enge Freundin von Arthur war, das Vermächtnis von Arthur anzutreten.
Etliche Hinweise deuten darauf hin, dass Arthur einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist, und er hat Freya (und Carole) auch etliche verschlüsselte Hinweise hinterlassen, die diese auf die Spur seines Mörders führen soll (er wusste nämlich schon, dass er bald sterben wird).
Freya ist zu Beginn eher schüchtern und weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, da ihre Tochter ausgezogen ist und sie von ihrem (schrecklichen) Mann geschieden ist. Mit der Zeit bekommt sie aber wieder ihre alte Stärke aus der Zeit der Antiquitätenjagd zurück. Die taffe Freya gefiel mir viel besser. Ich fand nur die Hinweise, und wie Freya sofort alle teilweise lächerlichen Tipps entschlüsselt hat, total unglaubwürdig.
Carole als bunter Vogel wird natürlich etwas überzogen dargestellt, was ich zu beginn erfrischend fröhlich und unterhaltsam fand, aber mit der Zeit ging sie mir mit ihrem übergriffigen Verhalten auf die Nerven. ZB als sie statt mit Freya auf Mörderjagd zu gehen, erstmal noch duschen und Make-up auflegen musste.
Der Schreibstil ist einfach-leicht und angenehm und flüssig zu lesen, und jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat von Arthur, sodass er in der Geschichte immer noch lebendig wirkt.
Die meiste Zeit erfährt man die Geschehnisse aus Sicht von Freya, doch es gibt auch Perspektivwechsel zu anderen Personen.
Da Arthur Antiquitätenhändler und -jäger war (er hat verschollene oder gestohlene Stücke ausgeforscht), und auch Freya früher diesem Beruf nachging, erfährt man natürlich viel Interessantes über Antiquitäten und diese Branche, was mir sehr gut gefallen hat.
Leider werden sehr lange Zeit immer nur Anspielungen gemacht, was damals in Kairo passiert ist, obwohl man als Leser gleich weiß, dass dies von wichtigem Belang für die aktuellen Geschehnisse sind.
Arthur hätte den Nachlass des erst kürzlich verstorbenen Lord Metcalf bewerten sollen, was nun Freya übernehmen soll. Dazu hat er ihr eine Einladung zum Jahrestreffen der Antiquitätensammler auf Copthorn Manor, dem Landsitz des verstorbenen Lords, hinterlassen. Da sie ein Dossier von Arthur über die Antiquitäten auf dem Landgut gefunden hat, und dieses von mehreren Teilnehmern an sich gebracht werden möchte, gerät sie schnell in Gefahr.
Auf dem Anwesen befinden sich zu diesem Anlass die beiden Kinder von Lord Metcalf, Amy und Giles, der seine Freundin Bella dabei hat, der Anwalt, und die Haushälterin Clare sowie der Gärtner Phil. Jeder ist verdächtig und hat ein Geheimnis zu verbergen. Leider sind diese Charaktere nicht so wirklich tiefgründig ausgearbeitet.
Eigentlich alles perfekte Zutaten für einen whodunit Krimi, jedoch hat man als Leser leider absolut keine Möglichkeit zum Miträtseln, da sich alle Hinweise auf die Vergangenheit von Freya beziehen.
Abgesehen von den teilweise unlogischen Hinweisen von Arthur (die Freya alle sofort enträtseln konnte), hat sich Freya teilweise absurd verhalten, es gab unnötige Szenen; und WIESO ermittelt das FBI in Großbritannien??
Fazit:
Antiquitäten-Krimi mit einem schönen Setting auf einem alten britischen Landgut und zwei polarisierenden Protagonistinnen; aber teilweise zu verwirrend, absurd und mit einem Showdown, den es so nicht gebraucht hätte. Jedenfalls keineswegs mit Agatha Christies Miss Marple zu vergleichen!